Harzer Grenzweg: Der Premium Themen-Wanderweg im Harz

Der Harzer Grenzweg
Der Harzer Grenzweg: Natur und Zeitgeschichte im Harz erleben

Auf dem Harzer Grenzweg deutsch-deutsche Zeitgeschichte erleben

Das einzigartige Wandererlebnis im Harz: Grenzgeschichten hautnah erleben

Die Grenze, die fast 40 Jahre lang Deutschland und schicksalhaft Familien im Harz teilte, zog sich auch mitten durch das Harzgebiet. In bis zu sechs eindrucksvollen Etappen führt der etwa 92 km lange Harzer Grenzweg entlang der einstigen innerdeutschen Grenze quer durch den Harz. Vom Grenzturm in Rhoden am Fallstein (GMS 52°00’38.3″N 10°38’12.8″E) geht es durch das Eckertal hinauf auf den Brocken (1.141 m) und dann über den Dreiländerstein und das Kloster Walkenried bis nach Tettenborn, einem Ortsteil von Bad Sachsa. Wer wünscht, kann die Tour auch im Grenzlandmuseum in Bad Sachsa enden lassen. Wanderer folgen der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf kleinen Grenzpfaden sowie dem früheren Kolonnenweg.

Der Grenzstreifen im Schatten der Zäune bildete ein Refugium, in dem sich die Tier- und Pflanzenwelt ungestört entwickeln konnte. So siedelten sich entlang der ehemaligen gesamtdeutschen Grenze im Laufe der Zeit rund 1.200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten an. So kann einerseits die deutsch-deutsche Geschichte an Originalschauplätzen nachempfunden und andererseits eine einmalige Natur erlebt werden. Ein atemberaubendes Wander-Erlebnis im Harz. Der Harzer Grenzweg gehört zum Grünen Band, das sich auf einer Länge von knapp 1.400 Kilometern entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze durch die Bundesrepublik schlängelt. Der Weg ist gut mit dem Logo oder einem “G” (Grünes Band) markiert.

Wegepunkte und besondere Sehenswürdigkeiten Harzer Grenzweg

Am Wegesrand finden sich zahlreiche Überreste der DDR-Grenzanlagen und Mahnmale aus vergangener Zeit, wahre Zeugnisse der deutsch-deutschen Geschichte. 20 ausgewählte, markante Grenzweg-Orte halten die Erinnerung an Menschen und deren Schicksale entlang des Harzer Grenzweges wach. Darunter u. a. nachfolgende Stationen:

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Eckertalsperre: Die Staumauer zwischen Ost und West, 1960, Bild: alamy stock foto E0W091
  • Stapelburg: Denkmal zur Erinnerung an die Grenzöffnung am 11. November 1989. Zwei Tage nach der Berliner Mauerfall, öffneten Stapelburger Bürger die Grenzbefestigungen zum benachbarten Eckertal und schufen damit die erste Grenzöffnung außerhalb Berlins. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Teilung Deutschlands und die Maueröffnung. Reste der DDR-Grenzmauer sind in diesem Bereich noch erhalten geblieben.
  • Ehemaliger „Eckerkrug“ und „Naturheilanstalt Jungborn“, östlich vom Grenzfluss Ecker, nach 1950 abgerissen.
  • Eckertalsperre, die in den Jahren 1939 bis 1943 errichtet wurde. Mit dem Bau sollte die Wasserversorgung das neu gegründete Volkswagenwerk in Wolfsburg sichergestellt werden. Die Grenzschließung ging nicht spurlos an der Eckertalsperre vorbei. Die innerdeutsche Grenze durchlief direkt durch die Talsperre und die Staumauer. Die Eckertalsperre war auf der Westseite nur noch teilweise zugänglich. Grenztruppen der DDR trennten den östlichen Teil der Mauerkrone mit einer aufgesetzten Backsteinmauer und Stacheldraht ab. Die Zutrittsrechte wurden erst Ende der 1970er Jahre durch bilaterale Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik geregelt. Die alte DDR-Grenzstele auf der Staumauer ist als dauerhaftes Mahnmal erhalten und als Teil des Harzer Grenweg für Besucher frei zugänglich.
  • Brocken
  • Brockenhaus, das sich auf dem Brockenplateau im Nationalpark Harz befindet. Dort lernen Besucher und Harz-Urlauber berühmte Brockenbesucher und die Mythenwelt des „Blocksberges“ kennen. Auch erfahren sie dort mehr zur Deutschen Teilung und der geheimdienstlichen Vergangenheit der ehemaligen Stasi-Abhörzentrale „Urian“.
  • Dreieckiger Pfahl: Historischer „Drei-Länder-Stein“, heute Grenzstein zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
  • Gedenkstein an der B 27 zur Erinnerung an die Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung
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60 Jahre später, ehemalige DDR-Grenzpfahl auf der Staumauer der Eckertalsperre, Bild: shutterstock/ Christian Schwier
  • Reste der ehemaligen Ehemalige Bahnstrecke des Südharz-Eisenbahn (SHE) Braunlage Tanne, die 1945 unterbrochen und danach abgebaut wurde.
  • Grenzmuseum und Grenzlandschaft Sorge: auf den Spuren der innerdeutschen Grenze. Das Grenzmuseum Sorge ist ein für die Öffentlichkeit frei zugängliches Freilandmuseum bei Sorge im Harz. Es befindet sich unmittelbar an der früheren innerdeutschen Grenze südöstlich von Braunlage und erinnert an die Teilung Deutschlands. In Sorge ist noch ein Abschnitt der ehemaligen innerdeutschen Grenze erhalten geblieben, der zum Freilandmuseum ausgebaut wurde und in Verbindung mit dem „Grünen Band“ sowie dem Mahnmal „Ring der Erinnerung“ in Deutschland einmalig ist. Auf dem frei zugänglichen Areal sind Teile der original erhaltenen Grenzanlagen der DDR zu besichtigen, darunter ein Stück Grenzzaun, die Hundelaufanlage, Teile des Signalzaunes und des Kolonnenweges aus Betonplatten, ein Beobachtungsturm (B-Turm) und eine DDR-Grenzsäule.
  • Lostplace ehemaliger Sanatorium Dr. Noack, 1937 errichtet, in der Nachkriegszeit geschlossen und 1967 gesprengt
  • Zwei-Länder-Eiche, ihr geteilter Stamm wächst halb westlich, halb östlich der Grenze
  • Grenzlandmuseum Bad Sachsa: In der Dauerausstellung wird die Chronologie der Abgrenzung, Teilung und Wiedervereinigung der deutschen Staaten anschaulich und in verständlicher Weise dargestellt. Statt langatmiger Texte steht das optische Erlebnis im Vordergrund. Die Ausstellung trägt sich durch die Vielzahl an Original-Ausstellungsexponaten, nachgestellten Szenen und Dioramen. Der Besucher wird mit auf eine Zeitreise genommen. Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und beginnt beim Tag Null, dem Ende des Krieges und dem Aufbau der Besatzungszonen und endet mit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.

Haupt-Streckenverlauf Harzer Grenzweg

Etappe 1: Von Osterwieck nach Wiedelah (13,8 km)
Etappe 2: Von Wiedelah zum Molkenhaus (20,5 km)
Etappe 3: Vom Molkenhaus auf den Brocken (10,4 km)
Etappe 4: Vom Brocken nach Braunlage (12,5 km)
Etappe 5: Von Braunlage nach Hohegeiß (13,5 km)
Etappe 6: Von Hohegeiß nach Bad Sachsa (25,3 km)

Davon abweichend gibt es weitere, alternative Streckenführungen. Harz-Urlauber, die nicht die gesamte Strecke des Harzer Grenweges erkunden möchten, können auch verkürzte Teil-Etappen zurücklegen.

Der Harzer Grenzweg im Überblick

Länge: ca. 91 bis 100 km je nach Strecke, bis zu 6 Etappen
Höhendifferenz: ca. 880 m
Schwierigkeitsgrad: mittel
Beste Wanderzeit: April bis November, bei guter Wetterlage auch ganzjährig
Kleidung: wetterfeste Kleidung und Wanderschuhe
Harzer Wandernadel: 22 Stempelstellen und 3 Sonderstempel mit Themennadel Harzer Grenzweg inklusive Themenheft

Weitere Wander-Aktivitäten und DDR-Grenzgeschichten im Harz

Der Herzer Grenzweg ist nur einer von vielen hervorragenden Themen-Wanderwegen im Harz. Weitere schöne und anspruchsvolle Wandermöglichkeiten finden Harz-Urlauber und Wander-Begeisterte hier.

Und wer noch mehr zum Thema DDR-Vergangenheit im Harz erfahren will, dem empfehlen wir einen Besuch im DDR-Museum in Thale und im Grenzlandmuseum in Teistungen bei Worbis. Liebhaber historischer Fahrzeuge werden in Benneckenstein fündig. Das dortige Museum präsentiert nicht nur Fahrzeuge sondern auch über 5.000 Exponate aus dem DDR-Alltagsleben.

Quelle: Redaktion
Bilder: Redaktion (soweit nicht anders angegeben), imago 0061016811 und 0061016811, alamy stock foto E0W091, shutterstock , 1956719140

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