Generalüberholung der Sösetalsperre beendet
(derharz) Nach eineinhalb Jahren Bauzeit sind die Arbeiten am Unterwasserbecken der Sösetalsperre bei Osterode beendet. Die Generalüberholung des Bauwerks unterhalb der Hauptsperre ist abgeschlossen und dient dem sicheren Talsperrenbetrieb und der Niedrigwasseraufhöhung. Besucher und Wanderer bemerkten wohl schon länger, dass an der Sösetalsperre eine größere Baumaßnahme läuft. Ort des Geschehens war jedoch nicht direkt die Hauptsperre, sondern das kleinere Becken, das sich unterhalb des Staudammes befindet. Das sogenannte Unterwasserbecken wurde generalüberholt und dient als Puffer für die große Talsperre nebenan. Im Talsperren- und Kraftwerksbetrieb nimmt das Unterwasserbecken größere Wassermengen aus der Hauptsperre auf und gleicht diese aus.
„Wir freuen uns, dass dieses Großprojekt so einwandfrei und plangemäß verlaufen ist“, sagt Dr. Christoph Donner, Technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke über den Abschluss der Arbeiten. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf zirka fünf Millionen Euro.
Sanierung während Talsperrenbetrieb
Eine große Herausforderung bei der Sanierung bestand darin, dass die Bauarbeiten während des laufenden Talsperrenbetriebs durchgeführt wurden. Dafür wurde im Vorfeld eine zusätzliche Rohrleitung verlegt, die das Wasser um das Unterwasserbecken herumführt. Zu den Neuerungen am Unterwasserbecken gehört die Modernisierung der Wehranlage. Das alte Wehrschütz wurde zurückgebaut und die feste Wehrschwelle um einen Meter erhöht. Damit bietet die neue Wehranlage zukünftig noch besseren Schutz bei Hochwasser-Ereignissen. Mit dem Einbau eines zweiten Grundablasses wird zudem die Niedrigwasseraufhöhung optimiert. Diese ist besonders für den Unterlauf des Flusses wichtig und schützt ihn mit einer kontinuierlichen Wasserabgabe vor Austrocknung. Am ebenfalls modernisierten Dammbauwerk fällt insbesondere die neue Dammböschung mit ihrer verklammerten Steinschüttung auf, die schon aus der Ferne gut zu sehen ist.
Sösetalsperre im Wandel
Die Sösetalsperre wurde bereits im Jahr 1931 fertiggestellt und übernimmt seitdem, als älteste aller Westharz-Talsperren, eine wichtige Rolle für die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz in der Region. Dem Wasserwerk ist außerdem ein Kraftwerk angegliedert, in dem Turbinen mit Hilfe der Wasserkraft umweltfreundliche Energie erzeugen. Ein Meilenstein bildet die 200 Kilometer lange Wassertransportleitung Richtung Norden, die im Jahr 1934 als ingenieurtechnisches Meisterwerk gefeiert wurde. Über sie kann das Harz-Wasser aus der Sösetalsperre sogar bis in die Freie- und Hansestadt Bremen fließen. Im Jahr 1980 folgte dann der Bau der Leitung Söse-Süd, die nach Göttingen führt.
Aktuell befindet sich die Sösetalsperre im Wandel und wird kontinuierlich modernisiert. Nach dem Großprojekt am Unterwasserbecken beginnen nun die ersten Vorbereitungen für die Generalüberholung der Vorsperre, die Ende des Jahres oberhalb der Hauptsperre starten wird. „Die Sösetalsperre hat eine lange Tradition und übernimmt im Versorgungsnetz eine zentrale Rolle. Mit den Bauprojekten am Unterwasserbecken und der Vorsperre rüsten wir die Talsperre für die Zukunft“, sagt Dr. Christoph Donner.
Quelle und Bildquelle: Harzwasserwerke, 22.01.2021