Rückblick auf 11 Jahre Oberharzer Wasserwirtschaft

Das Oberharzer Bergwerksmuseum blickt auf einen erfolgreichen Veranstaltungstag zurück

(derharz) Am 1. August jährte sich die Erweiterung der Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar“ um die Oberharzer Wasserwirtschaft zum 11. Mal. Im Zeitraum von 10:00 bis 17:00 Uhr bot sich Interessierten die Möglichkeit, entweder mit der Dampflok oder mit der Akku-/bzw. Diesellok vom Alten Bahnhof Clausthal durch die Oberharzer Wald-und Wiesenlandschaft hinaus zum Ottiliae-Schacht zu fahren. Dort fanden Geländeführungen und Vorführungen der originalen Fördermaschine und einer historischen Dampfmaschine statt. Auf dem Schachtgelände und der Bahnstrecke waren historische Straßen- und Schienenfahrzeuge in Betrieb zu bestaunen.Unter fachkundiger Leitung eines Welterbe-Guides begaben sich um 12:00 und 15:00 Uhr Geländeexkursionen auf „Spurensuche im großen Clausthal“ nach Relikten der einst mächtigen Industrieanlagen in der Oberharzer Landschaft. Im Rahmen der Wanderung wurde als Highlight das Welterbe-Monument Runde Radstube der Grube Thurm-Rosenhof bis in 24 m Tiefe befahren.

„Eigentlich war für vergangenes Jahr ein großer Festakt zum zehnjährigen Jubiläum der Welterbe-Erweiterung um die Oberharzer Wasserwirtschaft geplant. Dieser musste, wie berichtet, coronabedingt leider ausfallen. Wir sind froh, dass wir dieses Jubiläum in diesem Jahr, wenn auch in anderem und kleinerem Rahmen, dafür mit einer überragenden Resonanz nachholen konnten.“ frohlockt Maximilian Wagener, Sachbearbeiter Verwaltung bei der Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz.

Insgesamt konnte die Tagesförderbahn 458 zahlende Gäste begrüßen. Aus dem Umfeld der beteiligten Vereine, dem Oberharzer Geschichts- und Museumsverein und dem Verein Pro Dampf, aber auch von befreundeten Schmalspurbahn-Vereinen, wie dem Schröderstollen bei Liebenburg / Klein Döhren oder dem Hannoverschen Straßenbahn-Museum in Sehnde bei Hannover waren am Jubiläumswochenende etwa 150 weitere Gäste zum Teil von weit her angereist. Ein Ereignis der besonderen Art bot sich an diesem Jubiläumswochenende in den Nachtstunden am Samstag beim Ottiliae-Schacht und am Sonntag beim Schacht Kaiser-Wilhelm II. Zu Gast war die Künstlergruppe von „Lichtwechsel.ruhr“, die die beiden Anlagen stilvoll mit farbigen Strahlern in Szene setzten.

Beleuchteter Ottiliae-Schacht

„Die Beleuchtung am Ottiliae-Schacht war bereits seit langer Zeit geplant. Da diese so gut gelaufen ist, gelang es kurzfristig auch noch den Schacht Kaiser-Wilhelm II. in ähnlicher Weise zu illuminieren“ erläutert Museumsleiter Ulrich Reiff, der bei beiden nächtlichen Lichtaktionen bis um Mitternacht mit im Einsatz war.

Bei Lichtwechsel.ruhr handelt es sich um ein von den Fotografen Wolfgang Schubert und Rolf Arno Specht getragenes Projekt, das die Illumination von Industrieanlagen zum Schwerpunkt hat. In den Oberharz waren zwei waschechte Bergleute angereist: Wolfgang Schubert, ein Kumpel aus der Ruhr-Kohle, und direkt von der Schicht in Heringen der Werra-Kali-Steiger Rene Wessollek. Als Absolvent der Clausthaler Bergschule kannte Wessollek die beiden Schächte aus seiner Bergschulzeit und wandte sich an seinen früheren Lehrer, den OGMV-Ehrenvorsitzenden Bergschuldirektor a.D. Wolfgang Schütze. Schütze machte sich am Sonntagabend selbst ein Bild von der eindrucksvollen Aktion seines Bergschülers.

Wann das Bild- und Videomaterial auf Lichtwechsel.Ruhr.de zugänglich sein wird, steht noch nicht fest. „Wir werden das beeindruckende Material aber sobald wie möglich auf unseren Kanälen veröffentlichen“ so Reiff. Alle Gäste, die gerne mit der Dampflok gefahren wären, es zeitlich aber nicht einrichten konnten, können sich bereits den nächsten möglichen Termin vormerken: am 12. September, dem Tag des offenen Denkmals, kommt die Dampflok Fabian aller Voraussicht nach wieder nach Clausthal-Zellerfeld.

„Am Rahmenprogramm für den Denkmaltag wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Wir können aber bereits jetzt versprechen, dass wir unseren Gästen wieder einiges bieten werden.“, führt Maximilian Wagener aus.

Quelle & Bild: Welterbe im Harz, 03.08.2021

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