Neuauflage der Broschüre zu den Harzer Todesmärschen 1945

(derharz) Wegen der anhaltenden Nachfrage ist die 4. Auflage der Broschüre „Von KZ Mittelbau-Dora bis zum Bahnhof Oker: Das Wegzeichenprojekt Westharz und der Weg des Lebens“ fertiggestellt.

In den ersten Apriltagen des Jahres 1945 wurden allein im südlichen und westlichen Harzvorland aus dem KZ Mittelbau-Dora und seinen zahlreichen Außenlagern zwischen Osterode und Sangerhausen über 40.000 KZ-Häftlinge nach Nordwesten in Marsch gesetzt. Vier Wochen später, bei Kriegsende, war gut ein Viertel davon tot: verhungert, verdurstet, erstickt, erschlagen, erschossen, bei lebendigem Leibe verbrannt oder an Krankheiten (vor allem Typhus) gestorben.

Auf dem mit 34 km größten dieser Gewaltmärsche überquerten ca. 3.500 Häftlinge aus dem KZ Mittelbau-Dora am 8. April 1945 den Harz von Osterode nach Oker.

Vier Tage vorher waren ca. 450 Häftlinge des KZ Gandersheim zu einem Marsch über Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld in Richtung Wer­nigerode aufgebrochen, wo die Überlebenden am 7. April ankamen. Wernigerode war auch das Ziel des Gewaltmarschs von 800 noch „gehfähigen“ Häftlingen der 1.150 Mann umfassenden III. SS-Baubrigade. Diese waren am 6. April 1945 von den KZ-Außenlagern in Osterhagen, Nüxei und Mackenrode nach Wieda aufgebrochen; sie marschierten von dort am nächsten Tag nach Braunlage, nachdem noch in der Nacht in Wieda sechs Mann beim Einsturz der total überbelegten dreistöckigen Bettgestelle ums Leben gekommen waren.

Sehr eindringlich werden Willkür, Qualen und Tod, denen die Häftlinge während der Märsche und Bahntransporte ausgesetzt waren, in mehreren nach dem Kriege publizierten Erinnerungsberichten festgehalten, verfasst von André Mouton, Aimé Bonifas, Albert van Dijk und Marcel Orset. Die Broschüre ist zum Selbstkostenbeitrag von 5,00 EUR bei der Grosseschen Buchhandlung in Clausthal-Zellerfeld erhältlich.

Quelle & Bild: Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion und Spurensuche Harzregion e.V.. 18.03.2022

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