(derharz) In der Wernigeröder Hochschulbibliothek blicken Studierende und Besucher auf 15 meist großformatige Bilder, die von Aufbruch und Glückssuche, aber auch von Krieg und Leid berichten. Die Stiftung Karl Oppermann ist in dieser Form einzigartig im Land und ermöglicht seit nunmehr 13 Jahren die Begegnung mit gesellschaftskritischer Kunst im Studienalltag. Zu Beginn des Wintersemesters wurde ein neues Werk in die Stiftung aufgenommen, die dadurch gleichzeitig auf den Halberstädter Standort erweitert werden konnte. Mit „Endspiel“ zeigt der emeritierte Kunstprofessor Oppermann weltpolitische Zusammenhänge auf und erzählt ein Stück deutscher (Kriegs)Geschichte.
In seiner Festrede beleuchtete Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, die künstlerische und menschliche Dimension des Lebenswerkes des 90-Jährigen: „Karl Oppermann verfolgt in seiner Kunst seit Jahrzehnten eine humane Mission. Man darf auch sagen, dass er durch und durch ein Humanist ist, der den Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung rückt.“ Gleichzeitig sei er vor diesem Hintergrund „ein einzigartiger Chronist unserer Zeit, gerade zu den Themen Flucht, Vertreibung, Migration“, wie Willingmann betonte. In seiner langjährigen Amtszeit als Rektor der Hochschule Harz hatte er die Stiftung initiiert.
Hochschulrektor Prof. Dr. Folker Roland, erinnerte sich bei der Vernissage an die Anfänge der Kunststiftung: „Die Einrichtung der Stiftung fand am 28. Oktober 2008 mit vier Werken statt. Heute – im Jahr unseres 30-jährigen Bestehens – freuen wir uns über die neunte feierliche Erweiterung, erstmals hier in Halberstadt.“ Prof. Dr. Thomas Schneidewind, Dekan des Halberstädter Fachbereichs Verwaltungswissenschaften, betonte: „Die Botschaften des Künstler wollen zur Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens aktivieren, was auch ein Ansinnen unserer Studierenden ist.“
Künftig wird das Gemälde „Endspiel“ dauerhaft auf dem Campus am Domplatz 16 in Halberstadt zu sehen sein – bis Ende des Jahres mit weiteren Werken aus Oppermanns „Projekt Blocksberg“. Die Ausstellung kann täglich von 8:00 bis 19:00 Uhr besichtigt werden. Für alle Besucherinnen und Besucher gelten die 3-G-Regeln (Nachweis über vollständige Impfung, Genesung oder aktueller negativer Corona-Test). Im gesamten Gebäude muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Quelle & Bild: Hochschule Harz, 19.10.2021