(derharz) Haus der Natur wird zum HarzWaldHaus. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies übergab Fördermittelbescheid zum Umbau des Hauses in Bad Harzburg.
Im Rahmen der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“ hat Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies heute (Mittwoch) einen Förderbescheid für das neue HarzWaldHaus in Höhe von 623.000 Euro übergeben. Unter neuem Namen soll im bisherigen Haus der Natur im Kurpark von Bad Harzburg die seit 2002 bestehende Ausstellung erneuert werden. Neben der Neugestaltung der Ausstellung erwartet die künftigen Besucher ein attraktiver Außenbereich mit zeitgemäßer Besucherlenkung. Das neu konzipierte HarzWaldHaus soll der zentrale Anlaufpunkt inmitten einer vielfältigen Umweltbildungslandschaft werden. Zusammen mit weiteren attraktiven Einrichtungen wie dem Luchsgehege, dem Baumwipfelpfad oder dem Wildkatzenpfad erweitert sich der Kreis von abwechslungsreichen Angeboten rund um die Stadt Bad Harzburg.
Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies übergab den Förderbescheid persönlich. Vor Ort betonte er: „Es gibt einen Bildungsauftrag für unsere Großschutzgebiete. Wir müssen die Idee des Nationalparks Harz den Menschen vermitteln. Informationshäuser wie das HarzWaldHaus bieten dazu eine gute Gelegenheit.“ Insgesamt fördert das Umweltministerium im Rahmen der Richtlinie „Landschaftswerte“ in diesem Jahr landesweit 41 Projekte mit mehr als elf Millionen Euro.
Haus der Natur wird zum HarzWaldHaus
Die Kooperationspartner Nationalpark Harz und Niedersächsische Landesforsten stellen in diesem Haus ihre Strategie des gemeinsamen nachhaltigen Handelns im Harz vor. Dabei ist den beiden Partnern wichtig, anschaulich über die vielfältigen Funktionen von Naturschutz, die nachhaltige Nutzung des regional bedeutenden Rohstoffs Holz und die touristische Bedeutung des Harzes als Tourismusregion zu informieren.
Das Projekt „Feinkonzept und Umsetzung einer Ausstellung im HarzWaldHaus“ steht nunmehr kurz vor der Umsetzung. Die von der Nationalparkverwaltung Harz beantragte Zuwendung von 623.000 € kommt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Niedersachsen aus der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“, die der Aufwertung des niedersächsischen Natur- und Kulturerbes und der Sicherung der Biologischen Vielfalt dient. Das Vorhaben soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein.
Insbesondere werden Kinder und Jugendliche durch die Ausstellungsgestaltung und die Gesamtangebotspalette am HarzWaldHaus angesprochen: Junior-Ranger, Schulklassen des Regionalen Umweltbildungszentrums und des örtlichen Waldpädagogikzentrums. Die Ausstellung soll soweit als möglich barrierefrei gestaltet werden. Da sehr viele Schulklassen das Haus besuchen, sind Inklusion und Integration von großer Bedeutung.
Im Rahmen der Ausstellungs-Idee soll unter anderem ein elektronischer „Media-Guide“ eingebunden werden, der speziell für die Anforderungen der Barrierefreiheit entwickelt wurde. So ist die interaktive Darstellung der Spielinhalte z. B. in verschiedenen Sprachen, für Menschen mit Sehschwächen und in leichter Sprache möglich, ohne die in den Ausstellungsräumen dargebotenen Inhalte mit einem Übermaß an individuell optimierten Texten zu belasten.
Neben der Ausstellung wird auch der Außenbereich mit Hausfassade und Besucherlenkung im Umfeld im Hinblick auf eine bessere Wahrnehmung der Einrichtung optimiert.
Über das Haus der Natur
Das heutige „Haus der Natur“ in Bad Harzburg kann bereits auf eine lange Geschichte als naturkundlicher Ausstellungsort zurück blicken. Seit den späten 1950er Jahren waren dort Teile einer umfangreichen und bundesweit einmaligen Privatsammlung von Tierpräparaten zu besichtigen. In den 1970er Jahren wurde dann an gleicher Stelle die Ausstellung „Wald und Wild im Naturpark Harz“ eingerichtet – verantwortlich zeichneten die Kurbetriebsgesellschaft Bad Harzburg als Eigentümer und die Niedersächsische Landesforstverwaltung für die Inhalte. Bereits kurz nach seiner Gründung 1994 beteiligte sich der Nationalpark Harz an der Erneuerung der Ausstellung und richtete hier 1995 eine Informationsstelle ein. Seit der Neukonzeptionierung der Ausstellung und deren Eröffnung 2002 wurde das Haus von einer Trägergemeinschaft aus Nationalpark Harz, Niedersächsischen Landesforsten und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Niedersachsen, betrieben. Seit dem 15.7.2015 besteht die Trägergemeinschaft nur noch aus Niedersächsischen Landesforsten und Nationalpark Harz. Beide Einrichtungen wollen das Haus auch in Zukunft gemeinsam führen und haben zu diesem Zweck eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Die Immobilie gehört der Stadt Bad Harzburg. Da auch die vorhandene Ausstellung inzwischen zu großen Teilen wieder „in die Jahre gekommen ist“ und es darüber hinaus im direkten Umfeld des Hauses in jüngster Zeit erhebliche Umgestaltungen und Angebotserweiterungen gegeben hat, ist eine Neuausrichtung und Aktualisierung dringend erforderlich.
Der Standort ist für ein Ausstellungshaus mit Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten rund um das Thema Harznatur optimal. In unmittelbarer Nähe zum Wald gelegen, befindet sich das Haus in Bad Harzburg, einem der nördlichen Tore in den Harz, direkt an der B 4 und trotzdem im ruhigen und grünen Harzburger Kurparkbereich. Im gleichen Gebäude sind eine Rangerstation der Nationalparkwacht und das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) des Nationalparks untergebracht. Direkt angrenzend befinden sich die Burgberg-Seilbahnstation, gute Parkmöglichkeiten und direkte Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel. Weitere Attraktionen mit Naturbezug sind der im Mai 2015 neu eröffnete Baumwipfelpfad, der ebenfalls neu eröffnete Baumwurzelpfad, das Luchsgehege an den Rabenklippen sowie der Wildkatzenerlebnispfad. Des Weiteren gibt es einen Märchenwald und einen Hochseilgarten. Im Eingangsbereich befindet sich ein Kinderspielplatz. Bänke und Tische laden zum Verweilen ein. Das Haus ist Startpunkt für geführte Wanderungen und zahlreiche Umweltbildungsaktionen. Auch die Fußgängerzone mit vielen touristisch und gastronomisch interessanten Anlaufpunkten ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen, genau wie die Wälder des Nationalparks und der Landesforsten.
Die Besucherzahlen lagen in den letzten Jahren konstant bei ca. 21.000 pro Jahr. 2016 war eine deutliche Steigerung der Besuchszahlen zu verzeichnen (26.970), was sicherlich auf das erhöhte Besucheraufkommen am Baumwipfelpfad zurückzuführen ist.
Die Umbenennung in HarzWaldHaus war u. a. das Ergebnis einer von den Niedersächsischen Landesforsten finanzierten Studie und des in den vergangenen zwei Jahren erarbeiteten neuen Grobkonzepts für das Haus.
Mit freundlichem Glück Auf
Im Auftrage
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Michael Rudolph
Niedersächsische Landesforsten
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Quelle: Pressemitteilung Nationalpark Harz.
Bildquelle: Nationalpark Harz