Mineralogen aus Amerika und Japan kennen Ilfeld und Südharz
(derharz) Derzeit ist die aktuelle Sonderausstellung „Es grünet die Tanne, es wachse das Erz – Der Bergbau im Südharz“ im Museum Tabakspeicher noch bis zum 1. Mai zu sehen. Das sagte jetzt Museumsleiter Jürgen Rennebach. Die Sonderausstellung zeigt an ausgewählten Exponaten und in Schrifttafeln, wie in über 500 Jahren im Südharz Bergbau betrieben wurde. Reiche Vorkommen an Gips, Eisen, Kupfer, Kobalt, Mangan, Steinkohle, Spat und Kali führten seit dem Mittelalter zu einem blühenden Montanwesen.
„Hätte es diesen Mineralienreichtum nicht gegeben, müsste heute die Mineralogie im weltweiten Kontext auf seltene und spektakuläre Highlights verzichten“, ist sich Rennebach sicher. So seien Im 19. Jahrhundert bei Ilfeld, also in der Nähe von Nordhausen, die größten Manganit-Kristallstufen des 19. Jahrhunderts weltweit gefunden worden. Ob in Amerika oder Japan: Jeder Mineraloge dort kennt die bedeutenden Fundstätten für Mangan im Südharz und Ilfeld.
Genauso interessant sei die Tatsache, dass venezianische Glasbläser von der berühmten Inselgruppe Murano ihren Weg bis zu uns fanden, um Grundstoffe zum Färben ihrer Glasuren zu finden. Im Gegensatz dazu eignete sich das Südharzer Pyrolusit (Manganerz) bestens zur Entfärbung von Glas. Seit 1464 konnten sich nun reiche Damen in den teuren und jetzt von Farbstichen befreiten venezianischen Spiegeln unverfälscht betrachten.
Die von dem Historiker Hans-Jürgen Grönke in Zusammenarbeit mit dem Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein kuratierte Ausstellung zeigt viele fossile Exponate und archäologische Funde bis hin zu historischen Arbeitsgeräten. Besonderer Dank gilt den Mineraliensammlern aus Nordhausen und dem Landkreis für ihre einzigartigen Leihgaben.
Quelle & Bilder: Stadtverwaltung Nordhausen, 09.04.2022