Vortrag am 30.9.2022 um 18:00 Uhr im Rathaus Wernigerode
(derharz) Im Rahmen der Sonderausstellung des Harzmuseums Wernigerode „Klima – Mensch – Veränderung – Landschaft im Wandel“ hält der Geologe Dr. Friedhart Knolle am 30.9.2022 um 18:00 Uhr den öffentlichen Vortrag: „6.000 Jahre Bergbau im Harz und der Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft“.
Der Harzraum ist eines der ältesten Bergbau- und Industriegebiete Mitteleuropas. Schon vor 6.000 Jahren gab es hier Feuersteinbergwerke und in der Bronzezeit vor über 3.500 Jahren begann der Abbau von Kupfermineralen. Sogar Kriege wurden um diese Schätze geführt – nach Ansicht einiger Forscher war es der Metallreichtum, der Karl den Großen im Zuge der Sachsenkriege veranlasste, den Harzraum dem Fränkischen Großreich einzuverleiben.
Später brachte insbesondere die Gewinnung von Blei, Kupfer und Silber eine Blüte der Stadt Goslar und der Oberharzer Bergstädte. Dieser Reichtum an bergbaulicher Kultur und Fachwerk ist noch heute zu erleben – nicht umsonst sind die Städte Goslar und Quedlinburg, der Rammelsberg und auch die Oberharzer Wasserwirtschaft sowie die Luther-Gedenkstätten in Eisleben heute Teil des UNESCO-Welterbes der Menschheit.
Doch der Bergbau hatte eine Kehrseite – Boden, Grund- und Oberflächenwasser sowie die Luft und auch Flora, Fauna und der Mensch wurden hier über lange Zeit stark mit Metallen belastet, insbesondere im Umfeld von Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Langelsheim. Tiere und Pflanzen wurden ausgerottet und die artenreichen Buchen- und Mischwälder des Harzes wichen artenarmen Fichtenmonokulturen. Diese Tatsache stellt die Kehrseite des UNESCO-Welterbes im Harz dar.
Raubbau und Naturlandschaft – und trotzdem eine chancenreiche Zukunft – wie passen diese Nutzungskonflikte zusammen? Folgen Sie dem Referenten Dr. Friedhart Knolle, auf einer Zeitreise durch 6.000 Jahre Bergbaugeschichte im Harz. Eintritt frei, zahlreiche Gäste sind herzlich willkommen.
Quelle: Dr. Friedhart Knolle, 26.09.2022
Bild: Scheffler