Wanderziel mit Stempelstelle, Wolfshistorie und Aussicht in das nördliche Harzvorland
(derharz) Am Schindelstieg nahe des Grenzweges bei Ilsenburg befindet sich der Ferdinandsstein. Die Granitklippe mit dem markanten Namens-Schriftzug ist dafür bekannt, dass hier in der Nähe 1798 der letzte freilebende Wolf des Harzes erschossen wurde. Mittlerweile sind vereinzelte Wölfe wieder im Harz angekommen und die Harzer Wolfsgeschichte geht weiter. Nun lädt auch eine neue Bank am Ferdinandsstein zum Verweilen ein.
Am Schindelstieg gleich neben der Stempelstelle 16 der Harzer Wandernadel weihte der Harzklub-Zweigverein Ilsenburg zusammen mit dem Nationalpark Harz jüngst die neue Sitzbank ein. „Den Wanderern bietet sich hier eine tolle Aussicht in das nördliche Harzvorland“, verriet der örtlich zuständige Nationalpark-Revierleiter Martin Bollmann. Werkstattleiter Jens Geffert, der auch für den Bau der Bank verantwortlich zeichnet, sowie Harzklub-Zweigvereinsvize Maik Künne schraubten derweil noch eine Gedenkplakette an der Bank fest. Herzlichen Dank an den Sponsor aus Gifhorn!
Ähnlich wie beim Luchs hat es nach den Abschüssen der letzten Exemplare auch beim Wolf mehr als 200 Jahre gedauert, bis die Tiere wieder durch die Harzregion streifen. Während beim Luchs mit einem erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt nachgeholfen wurde, muss sich der Wolf von allein etablieren. Seit einigen Jahren gibt es sowohl in Niedersachsen als auch in Sachsen-Anhalt wieder etliche Wolfsnachweise im Harz – vor allem am nördlichen Harzrand und im Südharz. Im Nationalpark-Gebiet gab es das erste bestätigte Fotofallenbild am 13.3.2020 zwischen Zeterklippen und Hohnekamm.
Rund um den Ferdinandsstein hat im Jahr 2019 eine starke Naturdynamik eingesetzt. Die umliegenden Alt-Fichtenbestände sind großflächig abgestorben. Die Natur zeigt jedoch, dass dies nicht das Ende des Waldes bedeutet. Zahlreiche Jungbäume setzen bereits neue Farbtupfer.
Quelle & Bild: Nationalpark Harz, 03.08.2021